Wie sprechen eigentlich Tiere?
Unsere Kinderreporter haben nachgeforscht

Auch Totenkopfaeffchen haben eine eigene Sprache, um sich untereinander zu verständigen.
Foto: Stefan Hippel
Hast du dich auch schon mal gefragt, wie sich Tiere miteinander unterhalten? Unsere Kinderreporter Ronja (11) und Hanna (10) haben sich im Nürnberger Tiergarten bei der Kinder-Uni mit dem Titel „Und sie unterhalten sich doch – Kommunikation bei Tieren“ für euch schlau gemacht. Unser Volontär Michael Fischer hat den Kinderreportern beim Schreiben des Artikels geholfen.
Auch Tiere unterhalten sich. Sie warnen zum Beispiel die anderen Tiere, wenn sich ein Feind nähert oder sagen, wo es Nahrung gibt. Bienen zeigen mit dem Bienentanz ihren Mitbewohnern, wo sie eine gute Futterquelle finden können. Die Tiere laufen dabei bestimmte Linien ab, was am Ende aussieht wie die Zahl acht. „Durch den Tanz entsteht ein bestimmter Winkel, der den anderen Bienen zeigt, wohin sie fliegen sollen“, erklärt Lorenzo von Fersen vom Tiergarten. Bienen können übrigens Formen und Farben gut erkennen, weshalb man Bienenstöcke bunt anmalt und die Eingänge bestimmte Formen haben. Zum Beispiel einen Kreis oder ein Rechteck – so wissen die Bienen immer, wohin sie wieder zurückfliegen sollen.

Das sind unsere Kinderreporterinnen Hanna und Ronja bei der Kinder-Uni im Nürnberger Tiergarten. Foto: Michael Fischer
Ameisen sind im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht die stärksten Tiere der Welt. Sie wiegen nur sechs bis acht Milligramm, können aber zum Beispiel ein Stück Blatt tragen. Um den anderen Ameisen den Weg zeigen zu können, hinterlassen die Tiere eine Spur aus Duftstoffen. Die nennt man übrigens Pheromone. Vielleicht fragst du dich auch oft, warum Vögel eigentlich singen. Das machen vor allem die männlichen Tiere im Frühling gerne. Sie wollen damit die Weibchen anlocken und ihr Revier zeigen. Tiere wie der Weißkehlammer sagen dann zum Beispiel: „Schaut her, ich bin ein toller Sänger!“
Vögel haben übrigens auch Dialekte wie wir Menschen. Wenn sich ein Spatz aus Hamburg mit einem aus Bayern unterhalten will, kann es sein, dass sie sich nicht verstehen. Vögel sind uns auch in anderen Dingen ähnlich. Wenn sie nicht von klein auf lernen zu „sprechen“, dann können sie später auch nicht singen. Dann können sie also auch nicht zeigen, was ihnen gehört.
Manche Affen können die Sätze von Menschen verstehen und ihnen helfen. Viele Affen geben bestimmte Signale in Körpersprache von sich, wenn fremde Affen in das Revier kommen. Sie trommeln dann zum Beispiel auf ihre Brust, um die anderen zu verjagen. Untereinander verständigen sich Affen übrigens auch mit Gesten: Sie zeigen auf ihr Fell, um einem anderen Affen zu sagen: Pflege mir das Fell! Die Grünen Meerkatzen, eine Affen-Art, haben drei natürliche Feinde: Adler, Leoparden und Schlangen. Für jeden haben sie verschiedene Warngeräusche und Plätze, an denen sie sich verstecken können. Wenn ein Affe die Töne eines Leoparden hört oder ihn sieht, warnt er die anderen. Dann klettern alle so hoch auf die Bäume, dass der Leopard sie nicht mehr erreichen kann – zum Beispiel bis in die Baumkrone.

Delfine – wie die hier im Nürnberger Tiergarten – verständigen sich untereinander mit Pfiffen. Foto: Daniel Karmann/dpa
Anders bei den Delfinen: Die haben zwei Arten von Lauten. Um sich im Wasser zu orientieren, geben sie Echo Signale ab. Im Tiergarten kann man das mit speziellen Unterwasser- Mikrofonen (Hydrofonen) auch hören, sagt der Experte Außerdem verständigen sich die Delfine mit Pfiffen. Manche können auch Sätze von Menschen lernen und verstehen.