Welches Blatt gehört zu welchem Baum?
In einem Kurs haben Kinder gelernt, was Bestimmungsbücher sind

„Wie wachsen die Blätter an den Zweigen?“, fragt Kursleiterin Susanne Wolf. Das sollen die Kinder bei der Haselnuss im Ansbacher Hofgarten herausfinden. Wechselständig lautet die Antwort, da die Blätter mal rechts und links vom Zweig sprießen, dabei aber nicht gegenüberliegen. Zudem entdecken die Kinder kleine Härchen am Blattstiel und an den Blatträndern.
FOTO: Stefanie Goebel
Zu welchem Baum gehört das Blatt? Und wie kann ich das herausfinden? Um diese Fragen ging es beim Kurs „In Blättern blättern“ in der „Jungen Kunstschule“ Ansbach. Anlass dafür war die Kinderbuchwoche, bei der die Kinder in verschiedenen Kursen die Welt der Bücher für sich entdecken sollten.
Das Bestimmungsbuch
Ein Spaziergang im Park oder Wald macht momentan besonders viel Spaß: Denn es raschelt so schön unter den Schuhsohlen. Die Bäume verlieren ihre Blätter, die in Gelb, Grün- und Brauntönen auf dem Boden liegen. Doch welches Blatt gehört zu welchem Baum?
Wer sich nicht mehr so gut an den Sachunterricht erinnernkann, schlägt am besten in einem Buch nach: einem Bestimmungsbuch. „Die vorderen und hinteren Seiten sind die wichtigsten“,sagt Susanne Wolf. Sie ist Landschaftsarchitektin und Pflanzenführerin. Sie leitet den Kurs und gibt den Kinder ihr Wissen weiter. Vorne im Bestimmungsbuch sind alle Merkmale der Bäume abgebildet, zum Beispiel die Blattstellung oder der Blatttyp. Das kann man mit den Blättern vergleichen, die man bestimmen möchte. Hinten im Buch steht das Register. Hier schaut man nach, wenn man den Namen der Pflanze schon kennt und man mehr über sie wissen möchte, etwa zu den Blüten,Knospen und Samen.
Die Form der Blätter
Im Ansbacher Hofgarten sammeln die Kinder unterschiedliche Blätter. „Das ist ein Spitzahorn“, sagt Anna (8). Mick (8) erkennt zudem ein Haselnussblatt und die Eiche. „Es gibt gesägte Blattränder, doppelt gesägte und glatte“, erklärt Susanne Wolf. Die Esche zum Beispiel hat ein gefiedertes Blatt mit einer Mittelrippe.
„Und wie wachsen die Blätter am Zweig?“, fragt die Kursleiterin. Die Antwort lautet: entweder gegenüberliegend wie beim Feldahorn, das nennt man in der Fachsprache auch gegenständig. Oder die Blätter wachsen im Wechsel rechts und links wie bei der Haselnuss oder dem Ginkgo, also wechselständig.
Die Rinde der Bäume
Auch in der Rinde unterscheiden sich die Bäume. „Die Eiche ist rauh und rissig“, sagt Susanne Wolf. Sie kann sehr dick und alt werden, bis zu 1000 Jahre.
Ein anderer Baum hat eher fleckige Rinde, die wie Tarnflecken vom Stamm abplatzen, die Blätter sehen aus wie die vom Ahorn, aber wachsen wechselständig – das ist eine Platane, ein beliebter Stadtbaum, der aus dem Ausland kommt. Glatte und wellige Stellen hat dagegen die Hainbuche, die keine Buche ist, sondern zur Familie der Birkengewächse zählt.
Text: STEFANIE GOEBEL